Es gibt wohl zahllose Sorten an Wild- oder Botanischen Krokussen, hinzu kommen die großblütigen Hybriden. Für die Anlage von naturnahen Gärten und Parks empfehlen wir vor allem die zarten Elfenkrokusse (Crocus tommasianus), die ursprünglich aus dem Balkanraum stammen. Es gibt sie in einem Farbspektrum von hellen bis dunklen Blau- und Violetttönen.
Elfenkrokusse vermehren sich über die Bildung von Tochterzwiebeln, die sich rasch zu Horsten entwickeln sowie durch Aussaat. Sie zählen zu den vermehrungsfreudigsten Krokussen und können so bereits wenige Jahre nach der Pflanzung größere Flächen besiedeln. Die Pflanzung kann sowohl im Herbst über gekaufte Zwiebeln erfolgen als auch im Frühjahr durch Teilung, Umpflanzen und Vereinzeln vorhandener Bestände.
Bienen haben nach meinen Beobachtungen eine besonders intensive Beziehung zu den kleinen, zarten Blüten. Wie bei den meisten Frühblühern liegt auch hier der Trachtwert nur im mittleren Bereich (2/2). Dies wird durch die frühe Blütezeit mehr als wett gemacht, die kurz nach den Winterlingen im Februar beginnt und zusammen mit den Schneeglöckchen bis in den März hinein andauert. Da sich die Blüten nur bei Sonne und ggf. auch nur wenige Stunden öffnen, ist für eine gute Insektenweide, wie bei allen Frühblühern, ein möglichst sonniger Standort entscheidend. Die Temperaturdifferenz zwischen Sonne und Schatten ist so früh im Jahr deutlich und Bienen laufen leicht in Gefahr zu verklammen.
Das hat zur Folge, dass Blüten an eher schattigen Standorten zwar später blühen, was die Gesamtblütezeit verlängert, sie dort aber wenig beflogen werden. Auch bei Elfenkrokussen sollte auf Rasenflächen das Vergilben und Einziehen der Blätter abgewartet werden, bevor diese das erste Mal gemäht werden. Die Pflanzen benötigen Kraft zur Samenreife und zur Blütenausbildung für das nächste Jahr. Im Garten stehen sie am Besten auf Flächen, die nicht bearbeitet oder umgegraben werden.
Tip N°3 Elfenkrokusse (Crocus tommasianus)
Elfenkrokusse pflanzen. Sie zählen zu den vermehrungsfreudigsten Krokussen und können so bereits wenige Jahre nach der Pflanzung größere Flächen besiedeln.
Es folgt: Tip N°4 Blausternchen (Scilla sibirica)
Text & Foto: Rainer Kaufmann, Netzwerk Blühendes Berlin