Das Große Springkraut oder Wald-Springkraut ist das eigentlich in Deutschland und Mitteleuropa heimische, im Gegensatz zum Sibirischen Springkraut, welches kleine gelbe Blüten hat, und zum Indischen Springkraut, das dunkelrosa blüht. Letztere sind Neophyten, eingewanderte Pflanzen, die sich invasiv ausgebreitet haben. Während die Blüten des Sibirischen Springkrauts für Bienen zu klein sind, hat das Indische Springkraut immerhin einen Nutzen als Nektarquelle, wenngleich es eher von Hummeln angeflogen wird. Der Vorteil des Großen Springkrauts ist seine lange Blütezeit. In frühen Sommern kann es schon Ende Mai blühen, die Hauptblütezeit liegt etwa im Juli, wenn viele andere Blüten schon abgeblüht sind. Auch den September über blüht es noch reichlich und bei warmem Wetter bis weit in den Oktober hinein.
Heimische Wald- und Schattenpflanze
Ursprünglich kommt das Große Springkraut auf feuchtem, fruchtbarem, humosem Boden in Wäldern vor, ich kenne es von einem waldigen Standort in Wassernähe, obwohl es keine eigentliche Wasserrandpflanze ist. Es mag also feuchte, leicht bis stärker schattige Stellen und ist damit prima für sonnenlose Hinterhöfe, feuchte Stellen unter Bäumen und schattige Gärten geeignet, die kaum Sonne abbekommen. Solange der Boden nicht zu schlecht und zu trocken ist, hält es sich gut. Es ist einjährig, versamt sich immer wieder und bildet verzweigte, buschige, bis ca. 1 m hohe Stauden mit großen sehr schönen gelben Blüten.
Lebensraum und Nahrungsquelle
Man kann es auch im Blumentopf vorziehen und auf schattigen Balkons in tiefen Töpfen oder Kübeln stehen haben, die nicht durchtrocknen sollten. Auf sonnigen Balkons oder in der Vollsonne im Garten geht es dem Springkraut nicht so gut, es wächst nur langsam und meist vertrocknet es irgendwann. Im Juli/Anfang August reifen schon Samen, die man gleich an passenden Stellen ausstreuen sollte, damit sie natürlicherweise Sonne, Regen und Winterkälte abbekommen, welche sie zum Keimen brauchen.
Bis etwa Mitte Juli wird das Springkraut hauptsächlich von Hummeln und Schwebfliegen besucht, aber spätestens, wenn die Bienen nicht mehr so viel anderes finden, entdecken sie auch das Große Springkraut und besuchen es, solange es blüht und die Temperaturen es zulassen.
Es scheint sehr viel Pollen haben, da die Bienen oben immer stark hellgelb bepudert sind.
Ich habe zufällig mal ein rosa-weiß blühendes Springkraut gefunden, dessen Samen gesammelt und bei uns im Hof wieder ausgesät. Ich weiß nicht, ob es eine Zuchtform ist, oder eine Kreuzung des Großen und des Indischen Springkrauts. Meine Beobachtung ist, dass es weniger Samen und offensichtlich weniger Nektar produziert, denn es wurde viel weniger von Bienen besucht. (Informationen darüber per Mail an die Redaktion willkommen)
Auf dem Balkon gezogenes Springkraut kann auch groß und buschig werden und ist auch für viel nichtfliegendes Getier ein Lebensraum. Mehrere Jahre hintereinander “wohnten” auf meinem Balkon Heupferde, die sich meistens im Springkraut aufhielten.
Tip N°7 Großes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
- Nektar- und Pollenquelle für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und andere Insekten
- Monatelanges Trachtangebot und Spättracht
- Ästhetische, einjährige Staude für schattige, feuchte Gärten, Höfe und Balkons
- Einfach zu säen oder in Töpfen zu ziehen, es versamt sich gut.
Vor- (+) & Nachteile (-) der anderen Springkräuter:
Sibirisches Springkraut
invasiver Neophyt (-)
verdrängt heimische Arten (-)
Blüten für Bienen und Hummeln zu klein (-)
Indisches Springkraut
invasiver Neophyt (-)
verdrängt heimische Arten (-)
viel Nektar (+)
Text & Foto: Bettina Wormuth