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Dachlos nach Xavier

Wildlebende Honigbienen im Baumstamm - Mellifera Berlin

Nachdem sich der Sturm Xavier ver­zo­gen hat­te, such­te eine Brandenburgerin Kontakt beim NABU und ört­li­chem Imkerverein, um den im Baum woh­nen­den Bienen zu Hilfe zu kom­men. So erfuh­ren wir von einer Eiche vor ihrem Haus, in der Bienen leben soll­ten, denen der Sturm das Styropordach über dem Kopf weg­ge­ris­sen hatte.

Etwas skep­tisch besuch­ten wir den Baum, indem nun ein rund 30cm gro­ßes Loch über dem Wabenwerk klaff­te, und stell­ten zu unse­rer gro­ßen Freude Flugbetrieb fest! Hier leb­ten tat­säch­lich Honigbienen.

Natürlich woll­ten wir sie vor dem ein­drin­gen­den Regen schüt­zen. Jürgen mach­te Pläne und besorg­te Material. Es reg­ne­te fast jeden Tag! Endlich hat­ten wir alles vor­be­rei­tet und stan­den wie­der vor dem Baumstamm. Uns kamen Zweifel, der Baum ist doch ganz schön hoch! Können wir ohne Hilfsmittel arbei­ten, ohne Absturzgefahr? Wer könn­te eine Hebebühne besor­gen? Alles über­haupt machbar… ?

Nach eini­gen Versuchen schaff­te es Jürgen in der Höhe erfolg­reich zu arbei­ten. Die Bienen schütz­ten ihre Wintervorräte und zeig­ten an, dass sie noch gut am Leben waren. Ohne Schleier ging es nicht! Doch am Ende waren wir erfolg­reich und die Bienen im Baum hat­ten ein neu­es Dach, erbaut aus einer Siebdruckplatte. Nun wün­schen und hof­fen wir, dass die Bienen trotz zeit­wei­se durch­reg­ne­tem Wabenwerk gut über den Winter kommen. 

Die Anwohnerin beob­ach­tet das Bienenvolk im Baum schon etwa sie­ben Jahre. Jedes Jahr zie­hen auch Schwärme aus dem Baum. Vor zwei Jahren konn­te sie erkämp­fen, dass die Eiche nicht gefällt wur­de, son­dern der Stamm mit der bewohn­ten Höhle erhal­ten bleibt. Das Grünflächenamt hat­te ein Herz für die Bienen und deck­te sie sogar ab.

Wildlebende Honigbienenvölker sind in Europa prak­tisch aus­ge­stor­ben. Aber eini­gen weni­gen gelingt es doch ohne den Menschen zu über­le­ben. Diese erforscht das Projekt HOBOS BEEtrees. Falls ihr selbst wild leben­de Honigbienen beob­ach­tet, könnt ihr die Forschung unter­stüt­zen, indem ihr die­se mel­det:  http://www.hobos.de/mit-hobos-forschen/projekte/beetrees/meldung-eines-natuerlich-nistenden-honigbienenvolkes/

www.hobos.de

Jürgen und Petra 

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