Blühendes Berlin
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Blausternchen (Scilla sibirica) – Tip N°4

Berlin macht blau! Sie blü­hen im Moment über­all und in Massen: im Berliner Tiergarten, in Parks, auf Friedhöfen und in den Gärten. Auch die­ser Frühblüher ist eine Flächenpflanze, die sich inner­halb weni­ger Jahre durch die Ausbildung von Tochterzwiebeln, noch mehr aber durch Aussaat, ver­brei­tet. Wie bei vie­len ande­ren Frühblühern sam­meln Ameisen die Samen, die ölhal­ti­ge Anhängsel besit­zen und so hoch­at­trak­tiv sind, und tra­gen sie auf ihren Wegen weiter.

Blausternchen stam­men wie vie­le Zwiebelpflanzen ursprüng­lich aus der Türkei und dem Kaukasus, das natür­li­che Verbreitungsgebiet reicht bis Südrussland. Sie sind dort Pflanzen lich­ter Laubwälder mit Vorliebe für humo­se, durch­läs­si­ge Böden und gedei­hen am bes­ten in Sonne oder Halbschatten. Geeignete Bedingungen fin­den sie in unse­ren Gärten oder Parks unter laub­ab­wer­fen­den Bäumen und Gehölzen, der Standort soll­te bis zum Austrieb des Laubes mög­lichst offen und son­nig sein. Angrenzende Rasenflächen wer­den von ihnen spie­lend und rasch mit besie­delt. Einmal eta­bliert mögen sie es nicht gestört zu wer­den, bspw. durch Umgraben. Bestände auf Rasenflächen soll­ten, wie bei den ande­ren Frühblühern, erst nach dem Vergilben der Blätter und der Samenreife abge­mäht werden.

Blausternchen haben emp­find­li­che Zwiebelhäute, die rasch aus­trock­nen. Wie auch bei den meis­ten ande­ren Frühblühern erfolgt daher die Pflanzung am bes­ten ‚in the green‘, also im Frühjahr direkt nach der Blüte, durch Teilung und Vereinzelung. Natürlich kön­nen sie auch im Herbst gepflanzt wer­den, dann aller­dings mög­lichst früh­zei­tig, da die Zwiebeln bei län­ge­rer Lagerung zum Austrocknen nei­gen. Es genügt, sie sehr locker ver­teilt zu set­zen, die Hauptvermehrung erfolgt dann über Aussaat.

Die Blütezeit von Blausternchen beginnt, wenn Schneeglöckchen, Märzenbecher und Krokusse abblü­hen – bei uns ca. Mitte März – und sie dau­ert in der Regel knapp zwei Wochen. Der Trachtwert der Blausternchen liegt im mitt­le­ren Bereich von 2/3 für Nektar und Pollen. Und obwohl zeit­gleich schon die ver­schie­de­nen Weiden blü­hen, die nahe­zu das Doppelte an Nektar und Pollen anbie­ten, wer­den grö­ße­re Blausternchen-Bestände in son­ni­ger Lage inten­siv von Bienen beflo­gen — die Luft ist dort förm­lich von Summen erfüllt. Die Masse macht es also wett. Und das Beste: die Pollenhöschen sind tat­säch­lich blau-vio­lett – sehr schick :))

Tip N°4  Blausternchen (Scilla sibirica)

Durch die Pflanzung von Blausternchen kann das Trachtband der Frühblüher, das mit den Winterlingen beginnt und sich dann über Schneeglöckchen, Märzenbecher und Krokusse fort­setzt, auf knapp zwei Monate ver­län­gert wer­den, bis die ers­ten Wildgehölze und Weiden zu blü­hen beginnen.

Es folgt: Tip N°5  Kirschpflaumen (Prunus Cerasifera)

Text: Rainer Kaufmann, Foto: Silke Meyer

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